Als kleines Kind habe ich mir immer gewünscht, die Welt kurz anhalten zu können. In der “gewonnenen” Zeit hätte ich dann alles gemacht, was ich immer schon mal in Ruhe machen wollte aber irgendwie nicht geschafft habe. Mit Lego spielen, puzzeln, im Sand spielen, Fahrrad fahren, Blumen angucken, lesen, Gitarre lernen, malen, ins Mathebuch gucken usw. Als Kind habe ich es leider nicht geschafft die Welt anzuhalten.
In den letzten Jahren habe ich öfter wieder an diesen Wunsch gedacht. Ich mag das permanente Wachstums- und Optimierungsgetue nicht. Ich finde Optimierungen gut, wenn hinterher Zeit übrig bleibt das zu tun, was ich eigentlich will. Ich mag Optimierungen allerdings nicht, wenn das eingesparte “Element” gleich wieder “verbaut” wird.
Beispiel Glühbirnen – die sind nun alle LED basiert und verbrauchen weniger Strom. Nun könnte man man froh sein und versuchen den Preis, die Qualität des Lichts und den Materialverbrauch dieser Lampen auch noch reduzieren. Oder man kann mehr Lampen installieren, mehr Licht machen und dann gleich viel oder sogar mehr Strom verbrauchen.
Beispiel Autos – Die Motoren werden effektiver und verbrauchen weniger Benzin. Das ist gut. Anstatt glücklich damit zu sein, werden die Motoren stärker, die Autos grösser und es wird insgesamt mehr verbraucht.
Dieser Effekt heisst Rebound Effekt.
Das Corona Virus sorgt nun dafür, dass zum ersten Mal in meinem Leben die Welt fast still steht. Das ist natürlich eine Illusion und der Anlass ist auch nicht so schön aber die Situation ist schon faszinierend.
Es ist gerade sehr ruhig im Dorf, alle Restaurants sind geschlossen, keine Touristen zu Ostern, das Wetter ist traumhaft und ich gehe jetzt in den Garten :)
Da wollte ich schon immer viele Dinge machen zu denen ich sonst nicht komme.
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