Gestern war ich beim BarCamp in Zürich. Wir waren 51 Personen, von denen knapp die Hälfte das erste Mal dabei waren und das Konzept BarCamp nicht kannten. Jan Theofel hat das mal schön zusammengefasst.
Das Barcamp Schweiz ist ein thematisch offenes BarCamp. 51 Menschen unterhalten sich über Themen, die sie interessieren.
Bei der Sessionplanung fiel mir Filiz Scarcella auf, die vermutlich die ganze Wand mit eigenen Themen hätte füllen können (LinkedIn Bio: LinkedIn Top Voice 2018 DACH | Lead Pink/Lead Positive® Autorin, Mentorin, Impulsgeberin – click Follow <3). Ich fand das gut und musste in mich hinein grinsen, weil mir das vor 20 Jahren auch so ging. Ich dachte mir, oh … ich muss etwas tun, damit sie nicht alle Slots macht :) und so beschloss ich kurzerhand auch eine Session am Nachmittag anzubieten mit dem Namen Tüdel.
Der Tag verging wie im Flug, in der Feedback Sessions haben wir spontan als Chor fünf Minuten gesungen, danach gab es ein Barbecue auf der Terrasse.
Ich versuche mal meine (unreflektierten) Eindrücke zusammenzufassen.
- Die “jüngeren” Leute teilen sich in die, die möglichst unauffällig bleiben wollen (anonym in social networks und so) und nach einem Sinn suchen und denen, die alle “Aufmerksamkeitstools” (Instagram, Facebook, LinkedIn) nutzen und nach einem Sinn suchen. Irgendwie sind alle auf der Suche nach einem weniger komplexen und langsameren, irgendwie erfüllenderem Leben.
- Viele haben eigene Projekte neben dem Job
- Technologie findet komplett als (evtl. kostenpflichtiger) Service statt.
“Wenn LinkedIn 6 Jahre funktioniert und ich kann es nutzen und Geld damit verdienen mit Themen die mir Spass machen, dann ist es doch gut.” - Um die Geschwindigkeit und den Druck im Job auszuhalten wird an jeder Ecke selbstoptimiert. Coaching findet bei Bedarf in LinkedIn und WhatsApp Gruppen statt (weil billiger und vor allem schneller).
- Die meisten haben Instagram und LinkedIn Accounts (bis auf zwei :) – Metin und – go! ). Twitternutzung ist weniger geworden.
- “Überlebensstrategien” in grösseren Firmen sind wichtig und werden zu eigenen Produkten und Services.
- Wenn die Leute verwirrt sind, kannst du ihnen besser etwas verkaufen.
Das sind jetzt nur ein paar unsortierte Gedanken. In meiner Session über Tüdel (Verwirrung, Durcheinander) habe ich versucht meine Gedanken dazu zu formulieren. Ich möchte mich ausdrücklich bei allen Gästen bedanken, die tapfer bis zum Ende durchgehalten haben :) Tüdel ist ein norddeutscher Ausdruck und beschreibt ein positives Durcheinander, vielleicht könnte man es auch Chaos nennen. Ich wollte die technische Entwicklung in den letzten 40 Jahren kurz anreissen, die für mich meistens ein kreatives Chaos in einen “offenen” Internet waren (und sind). In einer von geschlossenen Plattformen dominierten Umgebung ändern sich die Verhältnisse.
Eine Handvoll ZuhörerInnen hat sofort verstanden, was ich meine, andere überhaupt nicht :) Ich verspreche, dass ich an meiner Argumentation arbeite und etwas draus mache.
Bei der abendlichen Feedback Runde gab es grosses Lob über diesen Tag (offen, transparent, interessant, …).
und hier noch Reto’s Video, dass ich ausgezeichnet finde!
Um diese ganzen neuen Instagram Accounts zu sortieren habe ich versucht, alle die auf dem BarCamp waren und mir begegnet sind, zu taggen. Wenn ihr euch nicht findet, schreibt gern einen Kommentar mit euren Instagram handle und/oder added mich. Ich denke noch in “adden”, nicht in “folgen” :).
Ein besonderer Dank geht an die Organisatoren Wiebke und Gregor. Ich freu mich auf das BarCamp 2020 :)
Update … das ist das Chor Video
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