Am 16.02.2010 verkündete Eric Schmid (CEO Google) in Barcelona das neue Mantra von Google
mobile first!
Er meint damit, dass die Programmierer sich jetzt zuerst an die mobile Version einer Anwendung machen und erst danach an die “klassischen” Browserversionen. Über die Aussage habe ich mich sehr gefreut, weil ich das vor ein paar Monaten auch beschlossen hatte :-) Ich schreibe über dieses Thema und als erste “mobile story” erzähle ich zunächst mal meine eigene.
Mein erstes ernsthaft genutztes Mobiltelefon habe ich 1994 gekauft.
1994 – Nokia 2110
Es war ein Nokia 2110i. Zu dieser Zeit war es supermodern und so leicht (235 Gramm) und Nokia war so weit vorn :-). Die Freisprecheinrichtung ins Auto einzubauen war für Normalsterbliche wie mich undenkbar.
Nachdem sich die Werkstatt des Themas angenommen hatte, konnte das Telefon in eine Halterung gesteckt werden und mit dem Radio Kontakt aufnehmen. Ausserdem wurde es in dieser Halterung geladen (damals konnte man höchstens eine Stunde am Stück per Akku telefonieren).
Irgendwann funktionierte es dann so, dass ich laut Musik hören konnte und wenn das Telefon klingelte, wurde die Musik leiser. Ich hörte den Anrufer über die Lautsprecherboxen und konnte einfach sprechen – so cool. Dummerweise war das Telefonieren damals noch recht teuer und Monatsrechnungen über 1.000 DM waren keine Seltenheit. Auf der der anderen Seite ermöglichte mir dieses Telefon auch eine ganze Menge Geld zu verdienen, so dass es unterm Strich wieder passte. Das 2110i benutzte ich damals ausschliesslich zum Telefonieren. 1997 machte ich dann etwas anderes und benötigte beruflich kein Mobiltelefon mehr.
Dann kamen sieben Jahre ohne Mobiltelefon.
2003 Nokia 6600
Im Jahr 2003 kam ich wieder in Kontakt mit der Mobiltelefonwelt. Ich unterrichtete seit ein paar Jahren unter anderem die Programmiersprache Java und suchte ein Beispiel um etwas “cooles” im Unterricht zu bauen. Das Betriebssystem Symbian sah interessant aus. Man konnte darauf J2ME Programme bauen. Im Jahre 2003 gab es in diesem Segment nur ganz furchtbare Handyspiele und Schweinkram. J2ME war/ist einfach und es war tatsächlich möglich in kurzer Zeit ein Spiel oder einen Multiple Choice Test zu bauen. Also kauften wir ein Nokia 6600 weil es dieses Symbian Betriebssystem hatte. Die Möglichkeiten dieses Telefons faszinierten mich sofort. Was mich ständig ärgerte war das Branding von Vodafone. Ich konnte mit dem Telefon ins Internet, aber alles war superkompliziert und superteuer. Das 6600 benutzte ich damals ausschliesslich als Anschauungsobjekt für J2ME Anwendungen und zum mobilen Bloggen per MMS.
2005 – Palm Treo
2005 kam dann ein Treo zum “ausprobieren” ins Haus. Wir waren zu dieser Zeit oft im Ausland unterwegs und der Treo hatte oben einen Einschub für SIM Karten. Wechseln war einfach und so wurde er ein Begleiter auf Reisen. Ein anderes wunderbares Feature bei diesem Telefon war die Möglichkeit, beispielsweise die gesamte Wikipedia (ohne Bilder und Videos) zu installieren. Man konnte die Speicherkarten einfach austauschen. Internetzugang war immer noch langsam und teuer. Aber Wikipedia in der Hosentasche fand ich cool. Ausserdem konnte ich Wackelvideos aufnehmen und bloggen. Den Treo mochte ich gern und auch Tine nahm ihn mit auf Reisen. Den Treo benutzte ich damals zum mobilen Bloggen, als mobilen Datenspeicher (z.B. Wikipedia) und als Wecker. Hin und wieder auch zum telefonieren. Scheinbar ist er immer noch nicht ganz unmodern, wurde er uns doch im November 2009 in einem Hotel in Riga gestohlen.
2009 – T-Mobile G1 (Android) Test am Rande der re:publica’09
2009 – Gadget Spielereien bei einem Kunden
2009 – iPhone
Ein Kunde wollte uns rund um die Uhr erreichen können. Also haben wir einen entsprechenden Vertrag geschlossen und wir haben ein iPhone gekauft. Das Kundenprojekt ist jetzt beendet und das iPhone ist immer noch da.
Das iPhone ist das erste Telefon seit 1994 das mir echt Spass macht. Telefonieren spielt allerdings eine untergeordnete Rolle.
Warum macht es Spass? Ich kann twittern, meine E-Mails ansehen, Facebook aufrufen, fotografieren, Videos aufnehmen, mit location based Anwendungen wie Gowalla und Foursquare herumspielen und irgendwie kann man mit diesem Ding alles machen.
Was ist schlecht? All die Internetspielereien mit dem iPhone sind nur in dem Land, in dem man den Vertrag abgeschlossen hat zu einem überschaubaren Preis möglich. Wenn ich im Ausland bin ist Data Roaming deaktiviert, u.a. weil ich nicht wirklich verstehe, was es kostet. Ich vermute viel zu viel. Ein paar Versuche die echten Kosten herauszubekommen habe ich nach Stunden aufgegeben. Ohne Data Roaming ist das iPhone ein stinklangweiliges, viel zu grosses Telefon bei dem immer die Batterie alle ist. Ich benutze dann den schönen Wecker mit dem Harfenton.
Findet sich dann mal ein WLAN ist es als wenn man ein Fenster zur Welt findet. Ich bin beeindruckt. Ich bin wirklich beeindruckt von den Funktionen und der einfachen Bedienung und deswegen gibt es kein Bild vom iPhone sondern einen Screenshot (zentrale Taste drücken und gleichzeitig oben den Ein/Aus Schalter – so cool :-) )
Was bedeutet dieser Schritt von Google nun konkret für das Thema Content Management System wie Joomla! und Drupal und was bedeutet er für meine Arbeit? Darüber werde ich an dieser Stelle weiter berichten.
Und jetzt, wie in der Einleitung erwähnt war vor zwei Wochen dieser Mobilfunkkongress in Barcelona und Eric Schmidt stellte Googles Visionen vor: “Mobile First”
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