Unter Dematerialisierung versteht man eine Strategie, den Material- und Energieverbrauch und damit auch die Umweltbelastung in absoluten Zahlen zu verringern.
Wie weit das mittlerweile geht, ist mir zu Weihnachten positiv aufgefallen. Für Menschen wie mich war Weihnachten immer ein auch ein Support Event innerhalb der Familie. Vor 5 Jahren war es völlig normal, dass ich Router umkonfigurierte, Windows PC aktualisierte, Handies aufräumte, Fotos von irgendwelchen Festplatten rettete und ähnliche Dinge. Dieses Jahr war das erste Jahr, an dem es für mich nichts in dieser Richtung zu tun gab. Die Familie verfügt mittlerweile über weniger Geräte und irgendwie machen die auch alle, was sie tun sollen.
Das ist gut!
Bei mir selber merke ich das auch. Als erstes verschwanden seit dem Jahr 2005 alle Fotos bei Flickr. Flickr ist sicherlich nicht der modernste Service, aber für meine Anspüche nach wie vor ok. 2005 waren die Digitalkameras immer noch verbesserungsbedürftig und die besten Fotos machte man (wie heute auch) mit Spiegelreflexkameras. Auch ich hatte eine Spiegelreflexkamera. Vor zwei Jahren verkaufte ich die und kaufte mir eine kleine Digitalkamera. Der Grund war einfach, die Spiegelreflexkamera war zu schwer und der Unterschied nicht mehr so relevant (Die beste Kamera ist die, die man dabei hat.).
Vor etwa 10 Jahren wandelte ich alle CDs und Schallplatten in mp3 Dateien um. Als Apple das Music Match Angebot startete (man kann seine eigenen Dateien in iTunes hochladen) landeten alle mp3 bei Apple. Ich vermisse schon ein wenig die CD Booklets und die Plattencover, aber die Vorteile der Virtualisierung und die ständige Verfügbarkeit überwiegen. Streaming Services wie Spotify sind an mir vorübergegangen, da bis vor kurzem die Internet Geschwindigkeit zu niedrig war und ich oft in anderen Ländern ohne Roaming war. Durch das europäische, freie Roaming hat sich die Situation geändert. Pro europäischem Land habe ich jetzt 25 GB für 30 Tage in meinem „Billigtarif“ zur Verfügung. Jetzt überlege ich Apple Music auszuprobieren.
Dateien, die ich sonst auf meinem PC speicherte, landeten mehr und mehr auf meinem Hosting Server, anfangs per FTP, mittlerweile für die ganze Familie per Nextcloud. Mit Dropbox, Google Drive und wie sie alle heissen, bin ich nicht warm geworden. Ich nutze das hin- und wieder beruflich.
Bücher lese ich bis heute gern in Papierform.
Seit ein paar Monaten habe ich ein iPadPro. Der Traum, den Laptop überflüssig zu machen, erfüllte sich leider nicht aus einem ganz einfachen Grund. Ich kann keinen lokalen Webserver auf dem iPad laufen lassen und daher keine Webentwicklung betreiben. Ich notiere mir allerdings jetzt viel auf dem iPad, was ich früher mit Papier und Bleistift gemacht habe. Was sich eher zufällig ergeben hat, ist die Nutzung des iPads als externer Bildschirm für den Laptop. Das funktioniert gut und ich kann meinen Arbeitsplatz schnell überall aufbauen. Als Konsequenz habe ich meinen Schreibtisch im Haus „aufgegeben“ und den grossen Bildschirm erstmal auf den Boden gebracht. Ich habe noch ein paar Dinge, mit denen ich nicht so genau weiss, was ich tun soll.
Drei Schubladen mit:
- Alten Visitenkarten von früheren Kunden
- Ein Samsung N 130 PC als Erbstück aus der Familie. Ich habe da mal Ubuntu drauf installiert (funktioniert)
- Eine Nextcloud Box, die funktioniert, ich aber nicht wirklich brauche
- Papierbilder aus derZeit vor 2005
- und so Tüdel (Erinnerungsecke)
Ansonsten habe ich nicht mehr viel Dinge. Die ganzen Internet of Things Sachen sind an mir eher vorbei gegangen, weil zu teuer oder zu komplex, verglichen mit derem „echtem“ Nutzen. Als Beispiel hier mal Bluetooth Lautprecher, Lampengedöns und automatische Gartenbewässerung. Meistens ist es dann doch nicht soooo interessant, wie es anfangs aussieht. Bevor ich mir heute etwas neu kaufe, überlege ich mir lange, ob ich es wirklich brauche.
Wie ist das bei euch? Dematerialisieren sich die Dinge bei euch auch?
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