Bahnhof in Narbonne

Bahn, Blitze und Staatsgeheimnisse

Letzte Woche stand ich vor der Entscheidung, wie ich denn nun diese kalte Welt im Norden bereise. Ich entschied mich gegen das Auto und für den Zug. Am Mittwoch morgen um 6 Uhr brachte mich Tine mit dem Auto nach Narbonne. Der Plan war, mit dem TGV nach Dijon zu fahren, dort in einen anderen TGV umzusteigen und in Richtung Zürich weiterzufahren. Als Bahnhofsfoto Projekt Fan, fotografierte ich das zunächst mal das Bahnhofsgebaeude.

Im Zug war es warm, ich hatte einen Sitzplatz, Internet … alles gut. Nach Valence blieb der Zug stehen … eine ganze Weile. Dann stand neben uns ein zweiter TGV. Ich dachte an falsche Planung, Stau oder sonst irgendwas.

Nach ein paar Minuten gingen dann Schaffner durch den Zug, die die Reisenden fragten, wohin sie wollen und abhängig vom Ziel dann zum Aussteigen oder Bleiben rieten. Ich sollte aussteigen. Draussen waren viele Bahnbedienstete, die die Leute auf andere Züge verteilten. Ich sollte in einen TGV Richtung Frankfurt, der aber dummerweise nicht in Dijon hielt. An dieser Stelle war ich etwas ratlos, weil mein Ticket nur für diesen Zug und nur für diese Zeit gebucht war. Mein Anschlusszug war also weg.

Ein Schaffner hörte sich die Story an und ergriff pragmatisch die Initiative. Er schrieb auf den Fahrschein, dass da Leute auf den Gleisen waren und dass er mich für einen späteren Zug autorisiert. Dann unterschrieb er, holte einen Stempel aus der Jackentasche und stempelte das Papier (“C’est important en Suisse”).

Fahrkarte

Danach ging es mit 318 km/h Richtung Frankfurt. Ich stieg in Mulhouse aus und fuhr mit einer Regionalbahn nach Basel (mit so etwa 60 km/h), von dort mit einem Schweizer Zug ohne Zwischenhalt nach Zürich. Der Schaffner im Zug nach Zurich sah den Beleg, grinste und wünschte mir eine gute Reise. Während meines Aufenthalts in Zürich hatte ich übrigens ein Auto (einen lieben Dank an Joerg) und nutzte nur einmal die S-Bahn (13,40 CHF ohne Halbtax).  Vier Stunden mit dem Auto in Zürich parken kosten an weniger teuren Stellen so zwischen 10 und 15 CHF. In Zürich selbst braucht man kein Auto, ausserhalb ist es schon praktisch. Und weil es so praktisch ist, ist meistens dichter Verkehr. Gestern Abend ueberfuhr ich dann in diesem zaehfliessenden Verkehr eine rote Ampel am Central Plaza in Zürich.  Eigentlich war es gar keine Ampel, zumindest habe ich keine gesehen, aber es blitzte unglaublich hell. Das Internet sagt, so etwas kostet 250 CHF.

Jetzt bin ich auf dem Weg nach Köln.
Ich wählte zwischen verschiedenen Möglichkeiten: Bahn (ab 119,90 EUR – 5 Stunden), Bus (ab 30 EUR – 9 Stunden), Flug (35 CHF der Flug, 16 CHF der Koffer – Eine Stunde! ).

Ich habe mich für den Flug entschieden.

Von Brigitte, die hoffentlich bald bei den Iron Bloggern anfängt zu bloggen, habe ich ein Buch (Staatsgeheimnisse von Beat Kappeler) mit auf die Reise bekommen (und etwas Käse und Brot als Wegzehrung).
Nun sitze ich bei einem Stück Appenzeller und lese ;-)

Das Vorwort beginnt mit einem etwa 200 Jahre alten Zitat.

Im Schweizerischen Vaterland, wo viele Herren sind, aber kein Meister, geht es zu, wie es sich unter solchen Umständen erwarten lässt. Appenzeller Zeitung, 1. Nummer, 5. Heumonat 1828

Auf den dann folgenden Seiten werden viele Fragen über die Schweizer Zu- und Umstände freundlich und verständlich erklärt. Wie nach bisher jedem Besuch der Schweiz zeige ich mich tief beeindruckt, muss aber auch fortwährend schmunzeln, besonders über die wirklichen Staatsgeheimnisse!

PS: Ich habe Brigitte vorgeschlagen, sie könne unter anderem solche Bücher in Ihrem neuen Blog vorstellen und dann einen Affiliate Link zu Amazon setzen. Ich teste das mal und berichte über das Ergebnis.

[amazon template=iframe image&asin=B01ENT9O4G]

Save

Save


Posted

in

, ,

by

Comments

One response to “Bahn, Blitze und Staatsgeheimnisse”

Leave a Reply

Leave a Reply