Am Montag schrieb ich einen Artikel über das Thema App Store (in verschiedenen CMSen). Davor hatte ich mich eigentlich nur als Apple Kunde mit diesem Thema auseinandergesetzt. Als Kunde gefällt mir der App Store, weil es eine wirklich einfache Möglichkeit ist, Programme auf dem iPhone zu installieren. Im Sommer kam ich auf die Idee eine Fahrradtour aufzuzeichnen und habe es tatsächlich vor dem Fahrrad stehend in ein paar Minuten geschafft, die App EveryTrail zu finden, zu installieren, zu benutzen und ein Ergebnis zu produzieren. Ähnlich ging es mir mit Live Streaming via Ustream. Das ist schon cool. Ich habe bisher keine App gekauft.
Ich lese mittlerweile recht gern auf dem Telefon (Wie sich das anhört :-) ). Im Bett, weil es keine Blättergeräusche macht und keine Nachttischlampe braucht, am Strand, weil dort oft 3G Netz ist und das Lesen auf dem Bildschirm in der Sonne schon hinhaut, wenn man die Hand davor hält. Ich lese auch in Wartesituationen. In iBooks kann man gut jedes PDF laden.
Ich mag Gowalla. Ich spiele es nicht, ich mag es. Ich freue mich an Orten zu sein, diese anzulegen, zu gucken, wer schon da war oder gerade da ist und ein Photo hochzuladen. Das erscheint dann auch auf meinem Twitter Account. Die Twittermeldungen werden automatisiert nach Facebook übertragen. Warum? Hm – weil’s möglich ist!
Das Thema Podcast ging an mir völlig vorbei, bis ich das iPhone hatte. Irgendwann entdeckte ich Tim Pritlove mit seinem Podcast Imperium. Mittlerweile bin ich Hörer von Not save for work, mobile macs. In Laufe diverser Folgen habe ich auch die Elementarfragen entdeckt und ein paar andere Podcasts. Das ist perfekt für längere Autofahrten.
Ich benutze das Telefon als meine Fernbedienung für die Stereoanlage. Die Musik liegt auf einem MacMini und wird durch ein paar Airport Express verteilt. Das Schöne daran ist, dass ich in der Küche und/oder im Wohnzimmer und/oder im Büro Musik hören kann, die auf dem MacMini, auf dem Telefon oder auf dem lokalen Rechner liegt. Irgendwie ist das auch alles nicht teurer, verglichen damit, was in den achtziger Jahren Stereoanlagen gekostet haben.
Im Grossen und Ganzen funktioniert das Zusammenspiel gut und vor allen verlässlich. D.h. ich spare Zeit, weil ich nicht dauernd irgendwas konfigurieren muss und es macht Spass, die Geräte zu benutzen. Ich habe bisher nichts vergleichbares gefunden.
Aber jetzt mal zurück zum Thema.
Die Ära der App Store Wirtschaft
Bei dem oben verlinkten App Store Artikel geht es u.a. darum, ob es nun gut oder schlecht für ein Open Source CMS ist, einen App Store zu haben und ob mit dem Modell App Store, Programmierer vielleicht besser bezahlt werden könnten. Mir ging das Thema nicht aus dem Kopf, daher die lange Einführung über meine Nutzung von Apple Geräten.
Ausser der Fernbedienung für die Musik benutze ich nichts auf dem Telefon, was richtig viel Zugriff auf iOS benötigt, dropbox vielleicht noch. Webseiten lassen sich problemlos im Browser anzeigen und diese Webseiten werden immer cleverer. Mittlerweile kann man per JavaScript eine ganze Menge anstellen, beispielsweise Geodaten auslesen. Das macht eine Gowalla und Foursquare App überflüssig. Viele Websites benutzen JavaScript Frameworks. Ich habe neulich mal eine Website mit Joomla! und Gantry gemacht und war schon beeindruckt. Eine mobile Version deiner Website direkt aus der Tüte :-) Mit HTML5 wird alles ‘noch viel einfacher’. Naja, vielleicht nicht einfacher, aber überhaupt erst möglich! Alle Apps, die ich benutze, könnten auch im Browser laufen. Und Programmierer müssten nicht für jedes Telefonmodell entwickeln und sparen dadurch Zeit.
Wozu also Apps?
Auf wundersame Weise scheint Apple unglaublich viel Geld mit den Apps zu verdienen.
- 133.000 Apps sind im Store
- 28.000 Entwickler erstellen diese
- 58.000.000 App Store User gibt es
- Durchschnittspreis pro App ist 2,70 US$
- 250.000.000 US$ Erlöse pro Monat gesamt
- 175.000.000 US$ an Entwickler (6.250 US$ pro Nase/Monat) Tausende von Programmierern coden wie die Kaputten in der Hoffnung Geld zu verdienen. Ich vermute mal, dass ein Grossteil der 175.000.000 US$ von einigen, wenigen Firmen erlöst wird (weiss jemand etwas über die Verteilung? – Bitte Kommentar schreiben)
- 75.000.000 US$ gehen an Apple – jeden Monat
Im 4. Quartal 2010 hat Apple 6.000.000.000 US$ verdient. Der Appstore hat daran einen Anteil von 225.000.000 US$ oder 3,75 {0f2b36d8f80fa52f37b916148a6e37fe671d96583f68d5887344addd2eee52a6} (Peanuts)! Den App Store existiert nur um einen Bedarf für neue Geräte zu generieren. Ob Apps Geld kosten oder nicht spielt keine Rolle.
Alle, irgendwie wirklich alle, also Sony, Nokia, Microsoft und selbst Open Source Projekte wie Drupal und WordPress denken seltsamerweise ebenfalls über App Stores nach und haben teilweise bereits welche! Die haben aber meist nicht so gute Geräte wie Apple oder teilweise gar keine Geräte (Drupal, WordPress). Warum dann einen Store? Apple setzte vor ein paar Wochen noch einen drauf und baute einen Mac App Store (Slogan: Tolle Mac Apps). Der funktioniert noch nicht so recht weil das Installieren und Deinstallieren auf dem Mac nicht so gut durchdacht ist. Die Preise der Apps haben sie allerdings gesenkt, um mehr als 50{0f2b36d8f80fa52f37b916148a6e37fe671d96583f68d5887344addd2eee52a6}, im Vergleich zu vorher, ohne App Store. Also werden Menschen diesen Store benutzen.
Das Geld verdienen im App Store findet momentan irgendwie ohne mich statt. Ich habe einfach noch nichts gefunden, was sich zu kaufen lohnt (ausser Filme in iTunes). Jetzt gibt es zwei Varianten.
- Ich fange irgendwann an auch Apps zu kaufen
- Ich bleibe bei meinem Verhalten, nutze kostenlose Apps und erneuere den Apple Gerätepark hin- und wieder, solange die Qualität so bleibt
Ich tendiere aber zu Lösung zwei. Der Browser kann bereits heute was ich brauche. Ich zahle für Flickr und Vimeo, bzw. für Cloud Dienstleistungen. Ich habe sogar noch ein Heise Abo und gucke heise.de mit AdBlocker. Eigentlich hätte ich lieber die CT und die IX online, ohne viel Werbung und ohne das viele Papier. All den Firmen, denen ich heute Geld gebe, kann die Plattform egal sein, weil sie, bis auf Heise, komplett browserbasiert sind. Im dem Mac App Store würde ich schon eher zahlen, weil es da um Software geht, die recht komplex ist (Photoshop, Camtasia).
Die App Stores sind reines Marketing
Apple verdient 96,25{0f2b36d8f80fa52f37b916148a6e37fe671d96583f68d5887344addd2eee52a6} mit anderen Dingen. Der App Store bietet Brücken zwischen den Geräten an! Externe Programmierer werden benötigt, und mit Erlösen ermutigt, damit überhaupt Apps im Store sind. Apple schafft es mit diesen Prinzip den Store interessant zu machen (Die kostenlosen Apps erstellen die Programmierer ja auch), verdient dabei auch noch Geld und muss keine Programmierer beschäftigen – Wow!
Wem nutzen App Stores?
- Dem Anbieter des Stores, beispielsweise
- Firmen, die benutzerfreundliche Produkte haben, die vielleicht sogar miteinander kombinierbar sind (beispielsweise in den Bereichen Haushaltsgeräte oder Autos).
- Den unabhängigen Programmierern und Firmen, die die Apps programmieren und evtl. Geld damit verdienen können
- Den Kunden, weil es bequem ist
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